Laacher See, 16. - 18. Mai 2025

Vorbemerkungen

Ein entspanntes Wochenende am See, zurückgezogen, ruhig, in naturschöner Umgebung einfach abschalten und nichts tun. Spontan Donnerstags oder Freitags schnell hin und Sonntags oder Montags wieder zurück, je nach Gelegenheit und Zeit. Zu einem solchen Kurztrip fehlte bislang ein nahegelegener See nebst schönem Campingplatz, doch nun haben wir einen solchen Ort für uns gefunden.

Sohn Nummer Zwei war dort schon und wußte erfreulicherweise nur Gutes zu berichten. Grund also genug für uns, selbst einmal hinzufahren. In diesem Frühjahr haben wir den Platz erstmals selbst ausprobiert und waren hier sicher nicht zum letzten Mal.

Frankfurt - Laacher See

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Bild 1. gerade von Zuhause aufgebrochen sitzen wir schon im Grünen

Am Mittag geht es los, eine entspannte Fahrt über die A 66 und die A 61 führen direkt zum Laacher See. Gegen 14 Uhr sind wir schon dort. Total idyllisch mitten in der Natur am See gelegen präsentiert sich der Campingplatz mit individuell von Hecken umgebenen Stellplätzen. Dank terrassenförmig den Hang aufsteigenden Plätzen haben viele Stellplätze Seeblick, so auch unserer.

Der Aufbau geht schnell vonstatten und bald sitzen wir vor dem Bus in der Sonne und genießen bei einer Tasse Tee nebst Backleckereien den Ausblick. Später ein Spaziergang zum Seeufer, das eine zauberhafte Liegewiese fast über die gesamte Länge des Campingplatzes besitzt. Überall sind Badetreppen in den See gebaut, dessen klares Wasser zu einem Bad verlockt. Eine sehr gute Lösung: Die herrliche Liegewiese erschließt das Seeufer für alle Besucher, anstatt die Stellplätze bis zum Wasser zu führen.

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Bild 2. die herrliche Liegewiese am Seeufer, Stellplätze verlaufen erst dahinter

Vorbildlich! Daran könnten sich viele Campingplatzbetreiber eine Scheibe abschneiden. Allzuoft wird jeder Millimeter dem Profit geopfert, den mehr Stellplätze bieten, ohne zu berücksichtigen, dass dies die Qualität des gesamten Platzes für die restlichen Besucher mindert. Direkt am Wasser befindliche Stellplätze führen dazu, dass unmittelbar am Ufer eine häßliche Wand aus Campingfahrzeugen entsteht, die die Naturschönheit des Ortes für Alle gleichermaßen verschandelt.

Auf dem Rückweg schauen wir im örtlichen Restaurant vorbei und reservieren - Essen gehen beim Camping gönnen wir uns ansonsten eher selten - für Sonntag einen Tisch. Zurück am Stellplatz wird dann auch sogleich der Grill klargemacht. Selbst gemachter Kartoffelsalat zu Gegrilltem und vom Zuhause nebenan gelegenen Obsthof mitgebrachte Erdbeeren ergeben ein fürstliches Abendessen an unserem Anreisetag.

(Fr, Tag 1: Frankfurt - Laacher See)

Laacher See

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Bild 3. den Seeblick hat man trotz Uferweg nur sehr selten

Eine schon länger anhaltende Schönwetterphase war eigentlich noch weiter für das Wochenende vorhergesagt, aber wie so oft geht das Wetter andere Wege. Es zieht sich immer weiter zu und es wird richtiggehend kalt für Mai, nur selten zeigt sich die Sonne.

Nach dem Morgentee und einem späten Frühstück machen wir uns auf eine Wanderung entlang des Ufers des Laacher Sees zum Kloster Maria Laach. Der Weg verläuft hinter dichtem Uferbewuchs, sodass vom See leider nicht viel zu sehen ist. Es war richtig, trotz sommerlichen Wetters eine Mütze und warme Sachen mitzunehmen, heute sind sie vonnöten.

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Bild 4. eine respektable Klosterkirche

Die Klosterkirche von Maria Laach folgt dem Baustil derer in Speyer, Worms oder Mainz, die wir ebenfalls schon besucht haben. Das hier als „Paradies“ bezeichnete prächtige Atrium (im Kirchenbau für Vorhof) der gewölbten Pfeilerbasilika ist das letzte erhaltene nördlich der Alpen.

Jeden Samstag findet zur Andacht ein Orgelkonzert statt, dem wir bei unserem Besuch ein Weilchen lauschen. Nach einigem Verweilen in der und um die Kirche besuchen wir den Laden des Klosters nebst Gärtnerei, wo eine Vielzahl sehr schöner Erzeugnisse des Klosters erhältlich ist. Zum Abschied gibt es noch ein leckeres hausgemachtes Eis bevor es den Spazierweg wieder zurück zum Stellplatz geht.

Der Rest des Tages vergeht ganz Campingtypisch: Mittagsschlaf, Kaffeekränzchen zur Verarbeitung noch vorrätiger Backleckereien, Lesen und abends erneut Grillen und Abwasch. Nach dem Abendessen kommt sogar nochmal die Sonne heraus.

(Sa, Tag 2: Laacher See u. Maria Laach)

Laacher See - Frankfurt

Die Nacht und der Morgen sind mit 7 Grad recht kalt und morgens hat es geschlossene Wolkendecke. So war das vom Wetter nicht prognostiziert. Angesichts der kurzen Dauer von nicht einmal zwei Stunden beschließen wir, schon heute zurückzufahren.

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Bild 5. Passanten

Allerdings wollen wir den Tag bis zum Abend noch hier verbringen. So können wir wie vorgesehen auch noch bequem im schönen örtlichen Lokal des Campingplatzes zu Abend essen.

Davor allerdings lassen wir es den Vormittag über ersteinmal gewohnt gemütlich angehen und machen uns dann auf eine Wanderung in Richtung Wassenach. Der Laacher See ist ein mit Wasser gefüllter Vulkankrater und von hohen Wänden umgeben. Was Richtung Wassenach erst bergauf gelaufen wird, geht auf der anderen Seite wieder bergab und auf dem Rückweg umgekehrt.

Wir sparen uns das Auf und Ab bzw. laufen nur bis zum oberen Rand und folgen dem dortigen Wanderweg, um die gewonnene Höhe beizubehalten. Da wir nicht vorhaben den See ganz zu umrunden, kehren wir noch vor Erreichen des Ostufers um und erfreuen uns nur an den gelegentlichen Ausblicken von oben aufs Wasser.

Für einen weiteren Besuch heben wir uns eine Wanderung zu den Mofetten auf, wo anhand aus dem Wasser austretender Gase die noch aktive Vulkantätigkeit zu sehen ist. Auch eher etwas für einen anderen Tag mit besserem Wetter ist eine Radtour ins nahegelegene Andernach am Rhein.

Bei Rückkehr ist es dann bald Zeit zum Abendessen und besagter Restaurantbesuch beschließt unseren Aufenthalt.

(So, Tag 3: Laacher See - Frankfurt)

Schlussbemerkungen

Wie schon eingangs erwähnt haben wir den Campingplatz am Laacher See als idealen Ausflugsort für ein ruhiges verlängertes Wochenende erlebt. Das Restaurant am Campingplatz ist sehr gediegen und wird auch von Bewohnern der umliegenden Gemeinden gerne besucht.

Die kurze Anreise von Frankfurt kommend macht den Ort zum idealen Ziel für kurzentschlossene Aufenthalte den Sommer über, wobei es für einen Kurztrip im Sommer am Wochende leider nicht ohne Buchung geht. Wer kann, sollte in diesen Zeiten veruschen, auf zwei, drei Tage während der Woche auszuweichen.

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Bild 6. paradiesische Ansichten im Atrium

Alles in allem ein fabelhafter Rückzugsort für gelegentliche Tapetenwechsel.