Mosel, 30. April - 4. Mai 2025

Vorbemerkungen

Auch in diesem Jahr ist das Wetter wieder geprägt vom Klimawandel. Noch vor dem Frühlingsanfang im März setzte unvermittelt eine Phase mit warmem, sonnigem Wetter ein. Trotz verschiedener Phasen mit Kaltlufteinfluss sorgten besonders eine bemerkenswerte Trockenheit sowie große sonnige Abschnitte fast den ganzen März und April über ungewöhnlich früh für bestes Reisewetter. Eingeschränkt nur von der Tatsache, dass runderhum in Europa das Wetter schlechter war, teils auch mit vielen Unwetterlagen.

Uns hinderten dieses Jahr zunächst andere Widrigkeiten am einen oder anderen Kurztrip. Zudem wären die Nächte und teils auch die Tage noch vergleichsweise kalt geblieben, sodass unsere erste Fahrt wie in den Vorjahren letztendlich wieder so um den ersten Mai herum fiel.

Eine wettermäßig besonders schöne, meteorologisch schon sommerliche Episode ließ uns spontan nach Cochem an die Mosel aufbrechen. Auf der Rückfahrt von unserem Aufenthalt in Traben-Trarbach im Jahr 2022 waren wir hier durchgekommen und wollten bei nächster Gelegenheit länger bleiben. Ein bedeutend kürzerer Weg als noch im vergangenen Jahr zum Bodensee ergab eine Ankunft im Handumdrehen.

Frankfurt - Cochem

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Um 12:15 Uhr fahren wir los. Die Anfahrt über A3 und A48 verläuft reibungslos, allerdings ist insbesondere die A3 am Anschlag des Fassungsvermögens, hier gerät die Fahrt anstrengender. Ab dem Abzweig am Dernbacher Dreieck geht es deutlich gemütlicher weiter. Bei Kaisersesch verläuft dann die L98 kurvenreich hinab zur Mosel direkt nach Cochem. Noch schöner zu fahren ist die L49 entlang der Mosel und auch die A61 dorthin wäre vermutlich die bessere Wahl gewesen, aber die Variante über die A48 hatten wir noch nicht ausprobiert.

In Cochem angelangt ist es nur ein kurzes Stück bis zum Campingplatz direkt an der Mosel. Gegenüber befinden sich das Moselbad und das Moselstadion sowie unweit zu Fuß und mit dem Rad zu erreichen Rewe, Aldi und die Bäckerei Lohner im Rewe Markt.

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Bild 1. unser Stellplatz im Grünen, ein Zipfel der Mosel ist auch zu sehen

Die Rezeption hat gerade Pause als wir so gegen 14 Uhr ankommen, so nehmen wir den Platz schon einmal vorab in Augenschein. Wie sich zeigt, lassen viel Rasen und schattenspendenende Bäume ein einladendes, parkähnliches Gelände entstehen, auf dem wir schließlich bis gegen 15 Uhr unseren Stellplatz beziehen.

Kleine Besonderheit: Man benötigt einen Helfer, der den Strom anschließt, die Kästen sind abgeschlossen. Unschön ist auf einigen Stellplätzen die Erfordernis, das Stromkabel über die Zufahrtsstraßen zu verlegen, weil die Anschlusskästen so ungünstig stehen. Das Überfahren der Kabel beschädigt diese mit der Zeit, weshalb wir das überhaupt nicht mögen. Davon abgesehen ist der Platz tipptopp und am Abend wird erst einmal der Grill angeworfen, es gibt mariniertes Geflügel.

(Mi, Tag 1: Frankfurt- Cochem über A3 und A48)

Beilstein

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Am Morgen Sonnenschein pur, so hatten wir uns das für unsere erste Fahrt gedacht. Wir wollen künftig unterwegs auf Kaffeekochen verzichten und auf Tee umsteigen. Die neue Teekanne wird eingeweiht und erweist sich wie erhofft als unkomplizierter als das Aufbrühen von Kaffee mit Goldfilter. Tee ist zudem bekömmlicher.

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Bild 2. der Blick vom Klostercafé in Beilstein lohnt den Aufstieg

Später machen wir uns mit den Rädern auf den Weg Flussaufwärts. Ein schöner Radweg führt am Ufer die Mosel entlang. Wir fahren an Cochem vorbei, passieren Valwig sowie Bruttig-Fankel und weiter bis nach Beilstein. Auf dem Weg bieten sich immer wieder idyllische Haltepunkte, die zur Pause und dem Genießen der Ansicht einladen.

Der Feiertag des 1. Mai und das schöne Wetter haben überall Ausflügler ins Freie gelockt und beschert allenthalben einen belebten, festiven Tag. Wir sind froh, vor Ort mit den Rädern unterwegs sein und das Auto stehen lassen zu können.

In Beilstein schließen wir die Fahrräder an und gehen zu Fuß in den Ort herauf. Der Anstieg geht steil bis zur Kirche und Kloster St. Josef nebst Café und Restaurant. Dort läst sich die phänomenale Aussicht auf Mosel sowie die benachbarte Burg Metternich bei einem Stück Kuchen oder dem Getränk der Wahl genießen.

In Beilstein machen wir kehrt und treten die Rückfahrt an, wieder unterbrochen vom einen und anderen Päuschen an schönen Stellen des Moselufers, wo wir gelegentlich auch ins Gespräch kommen mit Passanten und Anwohnern. Vor der Rückkehr zum Stellplatz erkunden wir noch den Weg mit dem Rad vom Campingplatz zum Rewe Markt. Der Markt hat wegen des Feiertags freilich geschlossen, aber wir wissen nun schon einmal, wie wir morgens zu Brötchen kommen.

Am Abend gibt es Spaghetti mit Simones leckerer Kürbissauce sowie noch restliches gegrilltes Geflügel.

(Do, Tag 2: Cochem - Beilstein - Cochem)

Cochem

Das Brückentags-Wochenende nach dem Maifeiertag verbringen wir in Cochem. Die Stadt ist vom Campingplatz aus nicht weit und entsprechend gut auch zu Fuß zu erreichen. Noch bequemer geht es mit den Fahrrädern. Wir fahren die Stadionstraße das Moselufer entlang bis zur Skagerrakbrücke, überqueren diese und schließen die Räder nahe der Brücke im Schatten an.

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Bild 3. viel Betrieb in Cochem das lange Wochenende über

Zu Fuß geht es kreuz und quer durch die engen Gassen der Stadt. Bei bestem Wetter sind viele Menschen aus Nah und Fern unterwegs und bevölkern den gesamten Ort. Am Freitag beschränken wir uns auf das Bummeln im Ort und genehmigen uns schließlich einen Kaffee in der örtlichen Kaffeerösterei im Zentrum. Später verweilen wir zudem zum Ausruhen im Park am Moselufer und beobachten die vorbeiziehenden Menschen, Boote und Ausflugsschiffe.

Auf dem Rückweg erwerben wir frisches Brot in der Stadt zur Ergänzung weiteren Grillguts sowie selbst gemachten Kartoffelsalats und selbst gemachter Kräuterbutter. Ein für die Jahreszeit bemerkenswert milder Abend lässt uns am Freitag noch lange draußen verweilen.

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Bild 4. Postkartenmotiv: Cochem und die Reichsburg

Tags darauf lassen wir die Räder stehen und laufen in die Stadt, abermals das Flussufer entlang und über die Brücke. Dieses Mal tun wir es den vielen anderen Touristen gleich und besuchen die gut erhaltene Reichsburg Cochem, die schon die ganze Zeit von nah und fern betrachtet das Postkartenmotiv der Stadt perfekt macht. Eine Besichtigungstour der Burg ersparen wir uns und genießen stattdessen einfach den fabelhaften Ausblick von dort oben.

Auf dem Rückweg kehren wir in einem Café am Flussufer für Kaffee und Kuchen ein bevor wir abermals noch einige Zeit am Fluss im Park verweilen. Ein gemütlicher Spaziergang zurück zum Platz beschließt den Ausflug.

(Fr und Sa, Tage 3 und 4: Cochem)

Cochem - Frankfurt

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Am Morgen leert sich der Platz schlagartig. Wir lassen es eher gemütlich angehen, räumen aber dann ebenfalls Schritt für Schritt zusammen.

Das Wetter lässt verschiedentlich die Sonne durchkommen, es ist freundlicher, als die Vorhersage denken ließ, aber deutlich kälter geworden, eher ungemütlich für weitere Ausflüge.

Auf dem Rückweg hätte sich wie beim letzten Besuch an der Mosel noch der eine oder andere Zwischenstopp angeboten, etwa am Deutschen Eck in Koblenz oder in einem der Orte im Mittelrheintal, aber das machen wir dann bei hoffentlich wieder schnerem Wetter ein anderes Mal und entscheiden uns für die direkte Heimfahrt die Mosel entlang auf der L49 und dann auf der A61.

(So, Tag 5: Cochem - Frankfurt)

Schlussbemerkungen

Die Moselregion ist einfach nur schön und Cochem hat hieran großen Anteil, wie wir auf dieser Fahrt erleben konnten. Nicht zuletzt mit der kurzen Anfahrt sind Region und Stadt weiterhin ein ideales Ziel für einen Kurzurlaub an einem verlängerten Wochenende.

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Bild 5. auch von oben bietet die Burg in Cochem sehenswerte Ansichten

Nach langer Pause und einschneidenden Veränderungen: Eine erste Fahrt gibt Zuversicht.