Ulrich Hilger
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Klimafakten

2. August 2019

 

Menschen und Tiere nehmen Sauerstoff auf und stoßen Kohlendioxid (CO2) aus. Pflanzen nehmen CO2 auf und geben Sauerstoff ab. Dieser natürliche Kreislauf gerät seit der Industrialisierung  zunehmend aus dem Gleichgewicht.

Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wird viel mehr CO2 und anderes Treibhausgas wie Methan oder Flurkohlenwasserstoff in die Atmosphäre entlassen als abgebaut werden kann.

Die Menge an Treibhausgas regelt die Temperatur auf der Erde. Je mehr Treibhausgas sich in der Atmosphäre befindet desto weniger Wärme entweicht in den Weltraum. Mehr Wärme beeinflußt auf Dauer diesen und andere Regelkreise der Natur womöglich unumkehrbar und zum Schaden allen Lebens auf der Erde.

Dieser Beitrag fasst wesentliche Faktoren zusammen, die den Effekt beeinflussen. Neben der schon erwähnten Verbrennung fossiler Brennstoffe ist hier auch die massive Bevölkerungszunahme ein bedeutendes Element.

 

Einflussfaktoren

Der weltweite CO2-Ausstoß nimmt seit 1960 kontinuierlich zu. In 50 Jahren hat sich der CO2-Ausstoß mehr als verdreifacht. In den sechs Jahren von 2011 bis 2017 hat sich der Ausstoß auf diesem hohen Niveau stabilisiert bzw. steigt geringer.

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Im selben Zeitraum hat sich die Weltbevölkerung von 3 Milliarden auf 7 Milliarden Menschen mehr als verdoppelt.

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In zwei Ländern, China und Indien leben mehr als ein Drittel aller Menschen der Welt. Die USA stehen an dritter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder.

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Detaillierte Informationen zu weltweiten Bevölkerungszahlen und deren Wachstum je Land liefert die interaktive Übersichtsgrafik von laenderdaten.info auf einen Blick. Schwebt die Maus über einem Land, werden weitere Details eingeblendet.

Der CO2-Ausstoß je Land zeigt eine Verteilung, die sehr vergleichbar mit der Bevölkerung je Land ist.

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Mit der Zusammenfassung der europäischen Länder relativiert sich das Bild. Dennoch bleibt die EU deutlich unter dem Niveau der USA oder China.

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Zwar sind die USA beim Pro-Kopf-Ausstoß 'nur' an fünfter Stelle der weltweiten Produktion von Treibhausgas. Unter den bevölkerungsreichsten Ländern macht sie das jedoch zum traurigen Weltmeister, deutlich vor beispielsweise China oder Brasilien. Details hierzu liefert u.a. recht übersichtlich Der Spiegel [13].

Stromerzeugung, Industrie, Abholzung und Landwirtschaft sind die größten Ursachen klimaschädlicher Emissionen.

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Die obige Darstellung zeigt gleichsam die Bereiche, in denen auf die Emissionen Einfluß genommen werden kann.

 

Wirkung in der Atmosphäre

Pflanzen und bestimmte Lebewesen (im Meer) bauen Treibhausgas ab, hauptsächlich durch die Photosynthese.

Der Wald entlastet die Atmosphäre in Deutschland jährlich um 58 Millionen Tonnen CO2. Das sind rund sechs Prozent der deutschen Gesamtemissionen [7].

Dem weltweiten Ausstoß von aktuell 55 Gigatonnen Treibhausgas steht Waldbestand von 3,996 Milliarden Hektar gegenüber [10]. Durchschnittlich filtert ein Hektar Wald jährlich rund 10 Tonnen Kohlendioxid [11]. Zur Neutralisierung der aktuellen jährlichen Produktion von Treibhausgas fehlen 1,504 Milliarden Hektar Wald.

Umgekehrt formuliert: Mit der bestehenden weltweiten Waldfläche können 39,96 Gigatonnen Treibhausgas jährlich neutralisiert werden. Es werden pro Jahr 15,04 Gigatonnen Treibhausgas mehr in die Atmosphäre entlassen als abgebaut wird. Die Atmosphäre erfährt also einen jährlichen Zuwachs von 15 Milliarden Tonnen Treibhausgas.

So kommt es zu einem stetig ansteigenden CO2 -Gehalt in der Luft. Die ständigen Beobachtungen bestätigen einen seit 1960 jährlich steigenden Anteil, heute 415,26 CO2-Teilchen pro Million Teilchen Luft (ppm) [12].

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Zusammenfassung jährlicher Mengen

 

Fazit

Aus der geschilderten Lage wird klar, dass mehr Wald und weniger Ausstoß von Treibhausgas gleichermaßen unerläßlich sind, um die seit 1960 anhaltende Zunahme von CO2 in der Luft umzukehren und damit überhaupt jemals wieder mehr CO2 abzubauen als freigesetzt wird.

Hierfür bleibt nicht beliebig viel Zeit. Spätestens die letzten fünf bis zehn Jahre belegen, dass der bereits seit Jahrzehnten vorhergesagte Klimawandel Realität ist. Sind die Kipppunkte der Erde einmal überschritten, trägt ihr Mechanismus nicht nur nicht mehr dazu bei, den einmal in Gang gesetzten Prozess der Erderwärmung aufzuhalten oder rückgängig zu machen. Ihr Überschreiten bedeutet auch die unwiederbringliche Zerstörung [15], [16] wichtiger Regelkreise des Weltklimas.

Umgekehrt betrachtet wird es deutlich plakativer nachvollziehbar: Tun wir nichts, machen wir so weiter, müssen wir aller Voraussicht nach nicht mehr ausprobieren wie es ist, Kolendioxid anstelle von Luft zu atmen, denn bis es so weit ist, wird das heiße Klima Mensch und Tier gleichermaßen hinweggerafft haben.

Wer denkt, dass dann mehr Pflanzen in der Lage wären, das Weltklima wieder zu normalisieren kann schon jetzt in der Sahara nachsehen wie viele Pflanzen dort für das Weltklima sorgen. Ein Tipp für den ungeübten Botaniker so lange es noch geht: Die vorgefundene Pflanzendichte mit der des brasilianischen Regenwalds vergleichen.

 

 

 

Quellen

[1] Wikipedia: Bevölkerung

[2] https://de.statista.com/

[3] Emissionen EU

[4] Bevölkerungswachstum

[5] Klimafakten Zeit

[6] Spiegel 30.2019; Studie ETH Zürich: Aufforstung als günstigste und effektivste Methode zur Klimarettung

[7] Waldgipfel

[8] Baumrechner

[9] CO2 entfernen

[10] Waldfläche Welt

[11] Filterkapazität Bäume

[12] CO2-Gehalt in der Atmosphäre

[13] Klimasünder

[14] Kipppunkte Klima

[15] Arktisformel

[16] Klima auf der Kippe

[17] Klimagipfel Katowice

[18] CO2 nach Ländern

[19] Einwohner je Land

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