Inseln Krk, Rab und Dalmatien, 8.9. - 7.10.2023.

Vorbemerkungen

Der Plan sah eigentlich eine Fahrt nach Dänemark im August vor. Als der Termin kurz bevor stand, hatte es dort aber den ganzen Sommer über Dauerregen und kalte Temperaturen gehabt und auch die Prognose sah keine Änderung vor. Wir setzten die Fahrt aus und hatten anstelle von zwei Wochen im August und zwei Wochen später im Jahr mit einem Mal ganze vier Wochen, die für September und Oktober vorgesehen waren.

Zu der Phase, in der es bei uns schon so langsam grau und herbstlich werden könnte, wollten wir mit einer Reise in den Süden die Chancen für Sommerwärme noch verlängern. Zunächst standen Kalabrien und Sizilien auf dem Programm. Allerdings wäre trotz einer vierwöchigen Zeitspanne recht viel Zeit für die Hin- und Rückfahrt draufgegangen und so entschieden wir uns zuguterletzt und eigentlich erst kurz bevor es los ging dafür, einfach dort weiterzumachen, wo wir im Frühjahr aufhören mussten und fuhren ein zweites Mal nach Kroatien.

Frankfurt - Krk

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Von Frankfurt auf direktem Wege nach Krk zu fahren bedeutete, von unserer Route im Frühjahr abzuweichen und in Slowenien bei Postojna nach Süden abzubiegen. Eine durchaus schöne Strecke führt von da nach Rijeka, allerdings nicht auf ausgebauten Autobahnen sondern auf Landstraßen, auf denen ein Fortkommen entsprechend langsamer vonstatten geht. Gemessen an der gesamten Strecke hält sich der darauf zurückzuführende Zeitverlust aber in Grenzen und wird von den schönen Ausblicken und der abwechslungsreicheren Fahrt teilweise aufgewogen.

Direkt an der Grenze verläuft die Fahrt auf kroatischer Seite dann auf der Autobahn weiter bis hinter Rijeka, wo es wieder über die große Brücke auf die Insel Krk geht, deren gleichnamige Hauptstadt dieses Mal unser erstes Ziel ist. Wir hatten die Stadt Krk bei unserem ersten Aufenthalt noch nicht besucht und wollten das nun nachholen.

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Bild 1. Adria, Cres und Istrien vom Stellplatz in Glavotok aus gesehen

Wie sich zeigte, machten uns die ausgehenden Sommerferien allerdings einen Strich durch die Rechnung, alle Campingplätze mit Nähe zur Stadt waren noch komplett voll. Nach der langen Fahrt war die Sucherei von einem Platz zum nächsten recht nervig, aber wir möchten Campingreisen ungebunden verbringen und lehnen es aus diesem Grund grundsätzlich ab, im Voraus zu reservieren. Derlei Erlebnisse gehören also hin und wieder dazu. Als wir bei der Suche nach unserem ersten Aufenthaltsort immer weiter nach Westen gelangen entscheiden wir schließlich, erneut den Platz in Glavotok anzufahren. Um nicht vergeblich dorthin zu fahren rufen wir erst an und hören, dass noch viele Stellplätze frei sind, auch ohne Reservierung.

An der Rezeption ergibt sich, dass sogar noch Stellplätze direkt am Meer zu haben sind. Auf diesem Platz kommen besonders die kompakteren Camper zum Zuge, da die Stellplätze am Meer mit größeren Fahrzeugen eher schwer bis gar nicht zu erreichen sind. Beste Bedingungen für den Bulli und der ideale Ort, um bei einem Bad im Meer den Fahrtstress abzuspülen, für ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen und in den 'Urlaubsmodus' zu gelangen. Kaum zu fassen, am frühen Morgen waren wir in Frankfurt losgefahren und nun sind wir an diesem Ort.

(Fr, Tag 1: Frankfurt - Krk)

Krk

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Viele Abreisen bei Ferienende eröffnen tags darauf noch bessere Lagen sodass wir uns für einen Wechsel des Stellplatzes entscheiden. Da wir dafür den Bulli ohnehin bewegen, nutzen wir das für einen Tagesausflug nach Krk.

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Bild 2. Blick vom Hafen auf die Altstadt von Krk

Gegenüber des Hafens befindet sich ein größerer, schattiger Parkplatz, wo wir den Bulli lassen und es geht zu Fuß entlang der weitläufigen Bucht von Port Krk zum alten Stadtkern. Wie so oft säumen zahlreiche Lokale und Geschäfte den Weg, der durch enge Gassen zur Kathedrale St. Quirinus und der Festung ansteigt. Der Park der Festung ist ein guter Ort zum Verweilen auf Bänken unter großen alten Bäumen mit herrlichem Blick auf die Adria und den Hafen.

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Bild 3. in den Gassen der Altstadt von Krk

Ein Spaziergang zurück durch die Stadt und rund um das Hafenbecken führt schließlich auf die gegenüberliegende Seite der Bucht mit weiteren Bootsanlegern. Auf deren Rückseite schließt sich entlang der benachbarten Meeresbucht ein belebter Badestrand nebst Campingplatz an, wo weitere Stellen zum Verweilen an Strand und Meer einladen.

Unsere Badesachen haben wir nicht dabei, aber das holen wir zurück auf dem Campingplatz nach, wo wir vom neuen Stellplatz aus den direkten Zugang zum Meer genießen, fast wie in einer privaten Bucht aus Felsen.

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Bild 4. Spaziergang zu einer Badebucht unweit des Campingplatzes

Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Anleger der Fähren nach Cres und Rab unweit der Straße nach Glavotok. Vor Ort lässt sich gut vorab ersehen, wie der hiesige Fährbetrieb geregelt ist. Wir verweilen ein wenig und beobachten das geschäftige Treiben beim An- und Ablegen bevor es zurück auf den Platz geht.

So konnten wir nun auch die Stadt Krk kennenlernen, deren Besuch den Ausflug mehr als wert ist und gleich mehrere Campingplätze in Stadtnähe erklärt. Dass trotz dieser Vielzahl an Campingmöglichkeiten am Vortag kein Platz zu bekommen war unterstreicht die Beliebtheit des Reiseziels zusätzlich.

Für diese Reise haben wir so viel Zeit wie noch bei keinem Urlaub zuvor und lassen daher zwei Tage folgen, die wir nur auf dem Campingplatz verbringen. Das Baden in der Adria und einiges süßes Nichtstun wird unterbrochen von einem ausgedehnten Spaziergang in die naturschöne Umgebung sowie einem Besuch des örtlichen Lokals mit Blick auf den Sonnenuntergang.

(Sa, Tag 2: Krk; So und Mo, Tag 3 und 4: Glavotok)

Krk - Rab

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Bild 5. mit der Fähre geht es von Krk nach Rab

Schließlich ziehen wir weiter und nutzen die Fährverbindung von Krk zur südlich gelegenen Nachbarinsel Rab. Das spart einen erheblichen Fahrweg, den es erfordert hätte, von unserem Standort aus auf dem Landweg dorthin zu gelangen. Eine kurze Fahrt zum Fähranleger Valbiska und ein wenig Wartezeit und schon sind wir auf der Fähre, die uns nach rund anderthalb Stunden in Lopar auf Rab wieder an Land entlässt.

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Bild 6. ein Aussichtspunkt auf Rab

Wir hatten uns als nächsten Stopp einen Campingplatz nahe Plaža Miral ausgesucht, was von Lopar aus zunächst noch eine kleine Fahrt erforderte. Der Weg geht von Lopar durch die Stadt Rab zurück an die Nordseite der Insel. Allerdings sind dort keine Stellplätze zu ergattern, auch nicht auf einem weiteren Platz unweit davon. Sehr schade angesichts der schönen Umgebung, aber so müssen wir weitersuchen.

Weiter südlich ein weiterer großer Campingplatz an einer malerischen Bucht auf der Westseite der Insel, doch auch hier kein Glück. Ebensowenig auf einem vierten Platz, den wir noch ein Stückchen weiter südlich aufsuchen und der erst gar nicht zu finden ist. Wir fahren schließlich den ganzen Weg zurück nach Lopar und finden dort noch jede Menge an Stellplätzen auf einem sehr großen und durchaus schön angelegten Campingplatz an einem ausgedehnten Sandstrand.

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Bild 7. Paradise Beach auf Rab

Das hätten wir vorher wissen sollen, aber jener Platz hatte seltsamerweise die schlechtesten Bewertungen, unverdienterweise, wie sich zumindest aus unseren Erfahrungen ergab. Immerhin: Die Inselrundfahrt hat uns zumindest einige schöne Stellen auf Rab erschlossen, auf die sich bei Gelegenheit zurückkommen lässt.

Große Campingplätze wie dieser sind gewöhnlich nicht so unsere Sache, aber hier logierten wir mit unserem Bulli auf einem Teil des Platzes, der etwas abseits vom Gewimmel der übrigen Stellplätze lag, auf einer vergleichsweise großen Parzelle unter Bäumen und von Hecken umgeben. Ein gänzlich angenehmes Fleckchen mit Blick zum unweiten Strand, der jenseits des Ufers in Richtung Südosten mit der Küstenlinie des Festlandes eine mächtige Kulisse bietet.

Den restlichen sowie den folgenden Tag nutzen wir für ausgedehnte Spaziergänge in der Gegend, die in der unmittelbaren Nachbarschaft noch weitere Meereszugänge teils mit Sandstrand und teils mit Felsen sowie einen Ortsteil von Lopar mit den typischen Touristenlokalen und Geschäften bietet. Alles in allem eine launige Umgebung, die Ferienatmosphäre pur ausstrahlt.

(Di, Tag 5: Krk - Rab und Mi, Tag 6: Lopar)

Rab - Tribanj

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Nach dem Verweilen auf der Insel Rab führt unser Weg heute weiter nach Süden und führt zunächst erneut durch die Stadt Rab, wo wir die Gelegenheit für einen Stadtrundgang ergreifen. Bei heute etwas grauem Wetter lassen wir den Bulli oberhalb des Hafens auf einem großen Parkplatz und gehen um das ausgedehnte Hafenbecken herum in Richtung Altstadt.

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Bild 8. Stadt Rab bei Regenwetter

Der alte Stadtkern von Rab liegt auf einer komplett bebauten Landzunge, die eine Bucht als natürlichen Hafen von der Adria abteilt und unterscheidet sich bezüglich seiner reizvollen Winkel nicht von den zahlreichen Orten der kroatischen Adriaküste. Es gibt einige schöne Ecken entlang der engen Gassen zu entdecken. Zudem bieten sich von der erhöhten Position der Bebauung auf dem Felsgrat der Landzunge weite Blicke aufs Meer, wo immer der Ort die Sicht nach Westen frei gibt. Das graue Wetter zieht sich während unseres Rundgangs allerdings zusehends zu einer Regenfront zusammen so dass wir schließlich wieder zurückkehren und unsere Fahrt fortsetzen.

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Bild 9. Blick nach Westen von Rab aus gesehen

Es geht zum Südende der Insel, wo sich ein weiterer Fährhafen in Richtung Festland befindet. In regelmäßiger Folge läuft der Pendeldienst, so müssen wir nicht lange warten und gelangen an Bord in Richtung Stinica. Heftige Böen begleiten den Ableger und das graue Wetter entlädt sich schließlich während der Überfahrt in heftigen Regenfällen. Als wir am anderen Ufer anlangen ist schon alles wieder vorbei und für den Rest des Tages strahlt die Sonne wieder, während wir unsere Fahrt nach Süden auf der Festlandseite fortsetzen.

Wir folgen einer hier verlaufenden langen Küstenstraße, die sich in immer neuen Windungen schier endlos gen Süden schlängelt und den ganzen Weg über weite Blicke aufs Meer und die kargen Küsten der gegenüber liegenden Insel Pag gewährt. Die Straße ist gesäumt von kargen Felshängen, kaum Bebauung oder Ortschaften finden sich in diesem Küstenabschnitt und entsprechend wenig Verkehr lässt uns diesen Teil der Fahrt ungewohnt auf uns zurückgeworfen erleben.

Gelegentliche Stopps an Aussichtspunkten bringen einige Abwechslung bis wir schließlich am Ziel unserer heutigen Etappe anlagen, einem Campingplatz nahe des Örtchens Tribanj, direkt an der Küste. Der kleine Campingplatz hat noch Plätze frei, wir suchen uns eine Stelle mit Meerblick und lassen den Tag zudem mit einem Spaziergang am Meer ausklingen.

Später am Abend kommen noch weitere Gäste und belegen die noch frei gebliebenen Stellplätze sodass der Campingplatz sehr dicht belegt ist. Ein ebenso missliebiger wie verbreiteter Effekt bei kleineren Plätzen: Die Stellfllächen sind eher dicht angelegt. Wenn dann noch wie auch hier wieder eine 'weiße Wand' einen benachbarten Platz bezieht und dazu keinerlei Rücksicht darauf nimmt, wie die benachbarten Camper stehen, ergibt es sich, dass dann unmittelbar vor der eigenen Nase senkrecht eine solche Wand aufragt als wäre man eingemauert.

Ein Anlass, doch nicht zu bleiben, wie wir anfangs vorgehabt hatten. Die Nähe zu Zadar als unserem nächsten Ziel lässt es nicht attraktiv erscheinen, vorher noch ein wenig am Meer zu verweilen, wenn der anfängliche Charme der Lage des Campingplatzes derart eingeschränkt ist.

Wobei es gar nicht so sehr um zugestellte Blickachsen alleine geht sondern eher um die Dichte der Stellplätze einerseits und das unsensible 'nachbarliche' Verhalten mancher Zeitgenossen andererseits. Zum Glück bietet die Küstenlinie von Kroatien eine geradezu unerschöpfliche Vielfalt von Stellen am Meer sodass niemand sich derart an einem Punkt zusammenrotten muss. Das haben unsere 'Mitbewohner' vielleicht noch nicht erkannt, aber wir können ja jederzeit einfach weiterziehen.

(Do, Tag 7: Lopar - Rab - Tribanj)

Tribanj - Zadar

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Bild 10. Uferpromenade Zadar mit Blick Richtung Kornaten

Weiter geht es nach dem Frühstück nach Zadar. Der Weg führt zunächst noch weiter entlang der Küste nach Süden und biegt dann richtung Westen kurz auf ein Stück Autobahn ab. Ein schmaler Einschnitt teilt die Landmassen und eine imposante Brücke überspannt den schmalen Kanal bevor es schließlich nach Zadar geht.

Ein riesiger Campingplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Stadt und hat noch viele Stellplätze frei, darunter gleich mehrere in Strandnähe. Entsprechend der Größe des Campingplatzes sind auch die Stellplätze insgesamt großzügiger bemessen und so wird eine der Parzellen mit Blick zum Meer unsere nächste Heimat. Es regnet nochmal heftig, als wir den Platz beziehen und der Rest des Tages bleibt grau.

Wenig später beziehen allerdings Camper aus Österreich den Platz neben uns und schwärmen derart von Zadar, dass wir uns trotz des Wetters schon für einen ersten Besuch der Stadt auf den Weg machen. Eine Linie des Stadtbusses hält nahebei und wir sind in nullkommanichts im Zentrum.

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Bild 11. geschlossene Marktstände in Zadar

Der alte Stadtkern von Zadar liegt auf einer Halbinsel, die nur wenige Schritte von der Bushaltestelle über eine große Fußgängerbrücke erreicht wird. Durch eines der Stadttore gelangen wir am anderen Ende durch die alte Stadtmauer hinduch in die Stadt. Gleich rechter Hand zweigt ein unscheinbarer Weg ab zum Marktplatz, der aber zu dieser Tageszeit unbelebt daliegt. Auch in der benachbarten Halle des Fischmarkts sind nur noch letzte Aufräumarbeiten zu beobachten.

Wir ziehen weiter kreuz und quer durch die Gassen ohne konkretes Ziel und lassen die besondere Atmosphäre dieser Stadt dabei auf uns wirken. Trotz regnersichem Wetter leisten uns viele Besucher Gesellschaft und wir haben schon einen guten ersten Eindruck der Örtlichkeiten, als wir uns schließlich auf den Rückweg zur Bushaltestelle machen. Unterwegs noch etwas frisches Brot gekauft landen wir schließlich mit dem Bus ruck zuck wieder am Campingplatz und lassen einen weiteren ereignisreichen Tag ausklingen.

(Fr, Tag 8: Tribanj - Zadar)

Zadar

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Bild 12. der Platz der fünf Brunnen in Zadar

Erfreulicherweise ist der Regen vom Vortag Geschichte und das Wetter wieder strahlend, als wir unseren nächsten Besuch in Zadar antreten. Wieder geht es mit dem Bus in die Stadt und dieses Mal herrscht auf dem Marktplatz sowie in der Halle des Fischmarkts geschäftiges Treiben. Weitere sehenswerte Punkte sind die Kirche St. Donatus nebst Vorplatz, die Meeresorgel, der Platz der fünf Brunnen sowie der angrenzende Park oberhalb des benachbarten Landtor (Porta Terraferma) von 1543.

Die Stadtmauer auf der Ostseite ist begehbar und bietet sehenswerte Blicke über den Hafen. Zudem finden sich in den Gassen von Zadar zahllose Geschäfte und Lokale sodass man eigentlich an jeder Ecke aus dem Staunen über diese schöne Stadt nicht mehr heraus kommt.

Nach ausgedehnten Wanderungen kreuz und quer durch die Stadt machen wir es uns schließlich am Platz der fünf Brunnen auf einer Bank gemütlich und beobachten einfach eine ganze Weile die vielen anderen Besucher rundum. Auch oben auf der Stadtmauer verweilen wir länger und genießen die Aussicht beim Kommen und Gehen der Boote im Hafen.

Zadar ist eine tolle Stadt und zweifellos ein Höhepunkt unserer Reise.

(Sa, Tag 9: Zadar)

Zadar - Seget Donji

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Wir haben uns vorgenommen, weiter nach Trogir zu fahren, das gemeinsam mit Split den Endpunkt unserer Reise bilden soll. Die Zeit würde gewiß auch den Besuch von Dubrovnik noch erlauben, allerdings wären das mindestens noch einmal drei bis vier Tage mehr und eine Strecke, die jeweils hin und zurück nocheinmal so lang wäre wie der Weg von Zadar nach Split.

So verlockend Dubrovnik auch ist, das heben wir uns für ein anderes Mal auf. Wir möchten lieber die Zeit dieser Reise nutzen, um auf dem Rückweg noch weitere Orte zu besuchen, die wir auf dem Weg nach Süden ersteinmal nur passieren. Heute geht es nach gemütlicher Morgenroutine von Zadar also nach Trogir.

Dort befinden sich gleich mehrere Campingplätze in der Nähe, schwierig, sich für den richtigen zu entschieden. Der erste Platz, den wir anfahren, liegt nordwestlich an der Küste noch vor Trogir in Seget Donji.

Es ergibt sich ein kleinerer Platz, dessen Stellplätze am Meer komplett von großen weißen Wänden vollgestellt sind. Das ansteigende Gelände mit schattigem Baumbestand wartet allerdings mit einigen freien Plätzen auf, die einen schönen Meerblick haben. Die Parzellen sind nicht eingegrenzt, der ganze Platz wird ganz nach Bedarf von einem Einweiser 'gefüllt' und wir stellen uns nahe des Ufers an eine zentrale Stelle mit veschiedenen Blickrichtungen zum Meer.

Eigentlich ein nettes Plätzchen, jedoch wird wenig später ein weiterer Camper noch direkt vor unseren Stellplatz delegiert was uns einigermaßen fassungslos macht. Die Stelle ist eigentlich ein unmöglicher Platz aber der Betreiber will offenbar einfach so viele Besucher unterbringen wie irgend möglich, Profit geht eben über Kundenzufriedenheit.

(So, Tag 10: Zadar - Seget Donji)

Seget Donji - Okrug Gornji

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Das gleiche Spiel wie schon auf dem Platz in Tribanj: Wir bleiben nicht. Am Morgen geht es weiter auf die Insel Okrug Gornj. Die Altstadt von Trogir liegt auf einer kleinen Insel und dahinter ist über eine Brücke die unmittelbar benachbarte, deutlich größere Insel Okrug Gornj zu erreichen, wo unweit von Trogir ein weiterer sehr schön gelegener Campingplatz unser nächstes Ziel wird.

Durch die Nähe unseres letzten Übernachtungsortes sind wir früh dran und ergattern auf dem ansonsten gut besuchten Platz einen fabelhaften Stellplatz am südlichen Ufer der von Ost nach West verlaufenden Landzunge, auf der der Platz liegt. Die Parzelle hat sowohl Morgen- als auch Abendsonne und liegt direkt am Strand, eine perfekte Lage, wo wir es uns für den restlichen Tag erst einmal gemütlich machen, ein Bad im Meer freilich inklusive. Der Abend klingt später mit einem Besuch des örtlichen Lokals aus.

(Mo, Tag 11: Okrug Gornij)

Trogir

Nach einem gemütlichen Morgen kann schließlich der Besuch von Trogir folgen. Über das Wasser liegt Trogir nur eine Bucht weiter und so verkehren jede Stunde Taxiboote von unserem Standort wie auch den umliegenden Stränden. Gegen Mittag nehmen wir ebenfalls das Taxiboot und sind nach gut zwanzig Minuten dort.

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Bild 13. die Uferpromenade von Trogir

Die Altstadt von Trogir entpuppt sich als zauberhafte Märchenkulisse, erwartungsgemäß leisten uns zahllose Touristen Gesellschaft, die wie wir die Attraktionen der Stadt kennenlernen wollen. Eine Seite der Insel, auf der der alte Stadtkern von Trogir sich erstreckt, wird von der Festungsanlage Kamerlengo aus dem 15. Jahrhundert eingenommen, von der aus entlang der prächtigen, von Palmen gesäumten Uferpromenade die alten Gebäude verlaufen, die die Stadtbefestigung und Stadtmauer bilden.

Immer wieder führen schmale Gässchen ins Innere und wir folgen ihnen kreuz und quer durch die Stadt. Es gibt viele Details zu sehen und zu entdecken. Gelegentlich öffnet sich überraschend der Weg zu einem größeren Hof oder Platz. An einem solchen Platz befinden sich auch die Stadtloggia nebst Uhrturm, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert sowie die Kathedrale St. Laurentius aus dem 13. Jahrhundert. Auf der dem Festland zugewandten Seite befindet sich ein großer Marktplatz mit zahlreichen bunten Ständen mit allem, was das Herz begehrt.

Nach einem außerordentlich erlebnisreichen Tag finden wir uns schließlich mit vielen Kilometern in den Beinen wieder am Anleger des Taxibootes ein, das uns schließlich zurück bringt direkt zum Campingplatz, wo noch ein Bad in der Adria die Entspannung perfekt macht.

(Di, Tag 12: Trogir)

Split

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Die Region hat noch mehr zu bieten, heute nehmen wir erneut am Vormittag das Taxiboot nach Trogir, gehen aber direkt zum Hafen, wo vom Anleger der Bura Line Passagiere weiter nach Split fahren können. Es herrscht schon reger Andrang, die ganze Pier steht voller Leute, aber letztenendes kommen alle mit.

Die Fahrt entpuppt sich allerdings als Mogelpackung denn das Boot fährt viel langsamer als es könnte. Auf diese Weise geht einige Zeit verloren, bis wir nach einem Zwischenstopp in Slatine schließlich im Hafen von Split von Bord können. Auf diese Weise sind wir immerhin bereits mitten im Zentrum.

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Bild 14. Volksplatz Split

Am Hafen verläuft die Riva, eine ausgedehnte mit Palmen bestandene Stadtpromenade entlang einer langen Front historischer Gebäude. Ähnlich wie in Trogir gehen immer wieder kleine Gässchen ab in Richtung Innenstadt. Die Altstadt von Split ist noch ausgedehnter und verwinkelter als wir es am Vortag bereits in Trogir erlebten. Besondere Sehenswürdigkeiten sind hier der Obst- und der Volksplatz, das Goldene Tor sowie der Diokletianspalast und die Kathedrale, die allesamt im frühen 4. Jahrhundert erbaut wurden.

Weiter östlich ist auch in Split ein großer Bauernmarkt mit zahllosen bunten Gemüse-, Obstständen und allen möglichen und unmöglichen anderen Waren zu finden. Vom Diokletiansplast aus gelangt man durch Kellergewölbe unter der Stadt, die einen weitläufigen unterirdischen Bazar beheimaten, zurück zum Hafen.

Wir verbringen einige Zeit nur mit dem Umherstreifen zwischen diesen historischen Schauplätzen und lassen ihre besondere Atmosphäre auf uns wirken. Gelegentlich fühlt man sich fast selbst ins Jahr 305 zurückversetzt. Der Volksplatz bietet anschließend bei einer Stärkung Zeit zum Verweilen und Leute beobachten in einem der vielen Touristencafés.

Noch einmal führt unser Weg danach vorbei an Palast und Kathedrale zurück zum Markplatz, von wo wir den Weg Richtung Busbahnhof einschlagen.

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Bild 15. auch Split hat einen ausgedehnten Markt

Wir haben uns vorgenommen, den Rückweg mit Öffis auszuprobieren, um einen Vergleich mit der Bootsfahrt des Hinweges zu haben. Auf diesem Weg lernen wir zur Abwechslung einen Teil der Stadt kennen, der ganz abseits der vielen Touristenattraktionen sich so präsentiert, wie eine große Stadt nun einmal anmutet mit ihren Wohnblocks und Durchgangsstraßen.

Am Busbahnhof angelangt zahlen wir sage und schreibe einen Euro pro Nase und der Bus zurück nach Trogir wartet schon. Die Verbindung verkehrt stündlich und fährt kurz nach unseren Eintreffen auch schon los. Auch der Rückweg mit dem Bus dauert allerdings ziemlich lange, da wir auf dem Weg zur Stadtgrenze in einen massiven Feierabendstau geraten. Schrittgeschwindigkeit und Stop and Go für mindestens eine halbe Stunde, in der wir gefühlt kaum vom Fleck kommen.

Dem Stau schließlich entronnen hält der Bus an jeder Milchkanne und es sind zahlreiche Stopps. Selbst der Flughafen darf nicht fehlen, von dort noch mehr Stopps. Der Busbahnhof in Trogir ist nicht nur unser Ziel sondern auch Endstation der Linie und wir sind froh, wieder zurück zu sein., immerhin trotz aller Widrigkeiten noch ein wenig schneller als das Boot benöltigte. Das Terminal ist direkt gegenüber des Marktes, in kurzer Zeit durchqueren wir die Stadt Richtung Anleger, wo uns das Taxiboot schließlcih aufliest.

Die Erlebnisse dieses Tages müssen nun erst einmal verarbeitet werden.

(Mi, Tag 13: Split)

Okrug Gornji

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Der heutige Tag stellt eine Pause von den ereignisreichen Städtetrips der vergangenen Tage dar. Unweit des Campingplatzes erstreckt sich eine langgestreckte Meeresbucht an deren anderer Seite der Ort Okrug Gornji liegt. Vom Meer erhebt sich eine Anhöhe mit Blick auf die Adria und einer Kirche ganz oben. Entlang des Strandes zudem die üblichen Strandlokale und Geschäfte sowie Hafenanlagen, Bootsanleger und Ankerplätze.

Ein Fotospaziergang führt mich einmal um die Bucht den Strand entlang und die Anhöhe herauf bis oben. Anfangs ist es noch freundlicher aber unterwegs bewölkt es sich und es regnet ein wenig. Unterwegs nach oben ergeben sich gelgentlich nette Blicke aufs Meer, jedoch nimmt die Bebauung meist die Sicht für sich ein. Oben angelangt lässt der Regen nach aber es bleibt zunächst bewölkt.

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Bild 16. ein kleiner Bootshafen in der Bucht, der kleine Ort im Hintergrund

Wieder am Ufer angelangt ist reichlich Zeit zum Verweilen auf einer der Bänke mit Meerblick. Das wechselhafte Wetter hat nur wenige andere Gäste herausgelockt und die weilen lieber in einer der vielen Bars und Cafés. Beste Bedingungen für ein wenig Rückzug vom Touristenrummel.

Schließlich auf dem Weg zurück ist noch Gelegenheit für Einkäufe im Supermarkt gegenüber desw Campingplatzes, was allerdings zu einer einer leicht surrealen Episode gerät. Ohne groß nach links oder rechts zu blicken gehe ich stracks durch den Eingang in den Markt und finde mich umgeben von komplett leeren Regalen. Kein Mensch ist zu sehen.

Offenbar wurde dieser Supermarkt just an diesem Tag geschlossen und die Ware abgeräumt. Die Türen waren noch nicht verschlossen und die verbleibene Belegschaft machte wohl gerade Zigarettenpause um die Ecke, wie sich auf meinem Weg zurück nach draußen zeigte. Für einen Moment dachte ich wirklich im falschen Film zu sein als ich da so im leeren Laden stand aber so kam ich nur unverrichteter Dinge zurück zum Stellplatz, der Einkauf musste eben noch warten.

Immerhin ist das Wetter wieder freundlicher und der Tag klingt ohne weitere Erlebnisse der Dritten Art aus. Süßes Nichtstun, auch mal nett.

(Do, Tag 14: Okrug Gornji)

Okrug Gornji - Primošten

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Neben dem Besuch von Zadar sind Trogir und Split zweifellos weitere Höhepunkte dieser Reise. Doch nun geht es wieder langsam Richtung Norden.

Nicht unerwähnt sei allerdings auch der infernalische Lärm der Flugzeuge, die je nach Windrichtung ihre Starts und Landungen im Endanflug just über Okrug Gornji absolvieren sowie auch der Verkehrslärm der Straße, die auf der gegenüberliegenden Seite der kleinen Bucht quasi gegenüber des Strands verläuft und bereits am frühen Morgen mit lauten Motorrädern den Spaß an der ansonsten schönen Umgebung verdirbt.

Am Vormittag brechen wir auf nach Primošten und weinen diesen Störungen keine Träne nach.

Die Fahrt für die nur etwa 60 Kilometer dauert nicht lange. Gelegenheit, unterwegs den Einkauf nachzuholen. Ein kleiner Abstecher führt uns zudem kurz nach Rogoznica, wo allerdings am Ortseingang ein großer Parkplatz zwar Platz bietet aber Schilder jeweils einen echten Roman an Regeln beinhalten. In Landessprache, versteht sich und irgendwie werden wir weder schlau aus diesem Wald aus Schildern und Schranken noch haben wir Lust, irgendwelchen kruden Reglen der Gemeinde zum Opfer zu fallen weil wir nur ein Weilchen unser Auto parken wollen also fahren wir lieber weiter.

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Bild 17. ein weiterer Platz am Meer in Primošten

Ein weitläufiger, bewaldeter Campingplatz abermals direkt am Meer erwartet uns etwas ausserhalb von Primošten. Das Gelände steigt hier steil an, so dass von terrassenförmig angelegten Stellplätzen auch die weiter oben liegenden Parzellen eine gute Lage bieten. Wieder haben wir Glück und finden einen Stellplatz direkt am Wasser.

Hier lassen wir es uns den restlichen Tag erst einmal gut gehen und machen nur einen Spaziergang über den Campingplatz sowie ein kleines Stück die Küste entlang.

Was tags zuvor schon ein wenig Regen brachte waren Vorboten einer massiven SChlechtwetterfront, die die Prognosen schon die ganze Zeit über angekündigt hatten. Wir hatten vor, auf diesem Platz ein wenig länger zu bleiben und hier zunächst einmal das schlechte Wetter abzuwarten, bevor es mit der Urlaubsroutine weiter geht.

Am Nachmittag und Abend ließ sich noch bestes Wetter bei strahlendem Himmel genießen, doch wir räumen vorsorglich schon einmal Tisch und Stühle weg. In der Nacht trifft uns dann auch eine sehr heftige Gewitterfront frontal, die Blitze lassen die Nacht nahezu ununterbrochen taghell erscheinen und der Sturm peitscht heftige Regenschauer vom Meer gegen unsere Breitseite. Der Preis eines Stellplatzes direkt am Ufer. Ein wahrlich apokalyptisches Schauspiel, das wir mit geschlossenem Aufstelldach verbringen und damit gut schlafen können.

(Fr, Tag 15: Okrug Gornji - Primošten)

Primošten

Der Samstag vergeht vollständig grau und teils verregnet, die Temperaturen sind zwar zurückgegangen aber durchaus noch angenehm. Später Nochmal ein Einkauf im Supermarkt des Campingplatzes, Lesen, Mittagsschlaf darf auch nicht fehlen. Ein Obst- und Gemüsestand direkt auf dem Campingplatz liefert noch willkommene Zutaten für das Abendessen, dessen Zubereitung wir nach einem Spaziergang in nördlicher Richtung die Bucht entlang in Angriff nehmen.

Am Abend kommt wieder heftigerer Wind auf und das Aufstelldach bleibt über Nacht abermals unten, als erneut die Regensalven gegen den Bulli prasseln. Es ist auf den Tag genau Herbstanfang und die Jahreszeit ist pünktlich.

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Bild 18. windiges, aber freundliches Wetter entlang des Uferweges

Am Sonntag unternehmen wir trotz noch windigem und eher grauem Wetter einen Spaziergang nach Primošten. Der Campingplatz liegt ein längeres Stück ausserhalb der Stadt, aber der Fußweg verläuft größtenteils auf einem sehr schön angelegten Uferweg abseits der Straße direkt am Meer. Die steilen Hänge entlang der Küste sind hier gesäumt von Hotels und Ferienwohnungen, die allesamt eine fantastische Lage bieten.

Der Ort Primošten hält, was unsere zwei Vorbeifahrten versprachen, die wir auf dieser Reise bereits absolvierten. Der alte Stadtkern befindet sich auf einer ehemaligen Insel, die in der Vergangenheit irgendwann einmal mit einer schmalen Landbrücke versehen wurde. Das Fischerdorf ist inzwischen fast ausschließlich in Touristenhand, was die vielen Lokale rundherum verdeutlichen, aber der malerischen Idylle kaum einen Abbruch tun. Auf dem Rückweg gehen wir den ganzen Weg bis zum Campingplatz auf dem Uferweg. Leider ist der Weg nicht bis zum Ende ausgebaut, das restliche Stück besteht nur aus losen groben Steinen und ist recht beschwerlich zu laufen.

Der Montag ist hauptsächlich geprägt von einer Wanderung in die andere Richtung entlang der Küste. Auch hier verläuft der gut ausgebaute Küstenweg weiter und wir folgen ihm eine ganz Strecke lang. Entlang der Küste liegen hier einige einaldende Lokale, die schon teils von gegenüber der Bucht zu sehen waren und gerne auch von Seglern besucht werden. Badestrände, kleine Bootshäfen und zwei weitere kleine Campingplätze schließen sich entlang der benachbarten Buchten an, teils unterbroch von Abschnitten mit stattlichen Ferienanwesen hinter Mauern. Auch der Blick aufs Meer ist auf dem Weg immer wieder abwechslungsreich dank einiger vorgelagerter Inseln. Das Wetter bleibt wechselhaft, aber insgesamt wieder sommerlich warm und später zunehmend strahlend sonnig. Am Abend und in der Nacht kommt allerdings erneut stärkerer Wind auf.

Dienstag vergeht als ereignisarmer 'Faulenz-Tag' bei überwiegend schönem Wetter, den wir für kleine Einkäufe nutzen. Die Gegend ind Lage sind einfach zu schön, um nicht noch länger hier zu verweilen. Auch diesen Abend kommt erneut Wind auf, nachdem es den Tag über so aussah, als sei die Schlechtwetterfront endlich durchgezogen.

Am Mittwoch ist es deutlich sonniger und wärmer als bei unserem Ersten Besuch in Primošten und so ist dieser Tag einer erneuten Wanderung in den Ort gewidmet. Wie das Wetter mutet der Ort entsprechend gleich viel freundlicher an. Dieses Mal lassen wir uns deutlich mehr Zeit und kehren auch in eines der Lokale ein und genießen den herrlichem Blick von oben aufs Meer, wo sich die ganze Zeit viele Segler zum und vom Hafen bewegen. Das Getümmel im und am Hafen lassen wir anschließend noch eine Weile auf uns wirken, bevor wir uns noch immer bei schönstem Wetter auf den Rückweg machen. Trotz freundlichen Wetters Abends aber, man möchte es kaum glauben, erneut starke Winde.

(Sa, So, Mo, Di, Mi, Tage 16 - 20: Primošten)

Primošten - Šibenik

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Bild 19. Abendsonne auf dem Platz in Šibenik

Heute endet unser bislang längster Aufenthalt auf einem Campingplatz. Als nächsten Stopp haben wir uns Šibenik ein kleines Stück weiter die Küste herauf vorgenommen. Nach dem Frühstück sowie einiger Verzögerung durch weitere abreisende Camper am Ablassplatz geht es los. Es ist wieder ein vergleichsweise kurzes Stück zu fahren und so sind wir recht früh dran, als wir ankommen. Der Campingplatz liegt auf einer der Stadt vorgelagerten Landmasse, die das Meer vor Šibenik wie einen großen See oder Fjord wirken lässt. Der Platz erweist sich als Teil einer gewaltigen Ferienanlage, die sich an der anderen Seite der Küste am Meer entlang zieht und neben dem Campingplatz mehrere Hotels und einen Bootshafen beinhaltet.

Die Stellplätze sind meistenteils großzügig bemessen und wir lassen uns Zeit für eine ausgiebige Platzrunde. Erneut lässt sich schließlich ein freier Platz direkt am Meer finden und bald darauf haben wir dort unser Lager aufgeschlagen. Wir genießen erst einmal das süße Nichtstun am Strand und im Meer bevor wir gegen Abend noch Einkäufe am Platz erledigen und es an die Zubereitung des Abendessens geht.

(Do, Tag 21: Primošten - Šibenik)

Šibenik

FR: Tags darauf ist ein Besuch von Šibenik angesagt. Die örtliche Buslinie 5 fährt stündlich in rund 20 Minuten vom Campingplatz aus bis zum Busbahnhof Šibenik mitten im Zentrum. Erneut ziehen sich enge Altstadtgässchen die Küstenhänge hinauf, gesäumt von allerlei geschichtsträchtigen Gemäuern, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Auch hier wieder malerische, schattige Plätze zum Verweilen bis schließlich von oben ein herrlicher Blick über die Stadt und das Meer den Aufstieg belohnt. Wir tragen uns mit dem Gedanken, mehr Zeit hier zu verbringen und eines der Lokale aufzusuchen.

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Bild 20. mittelalterlich-adriatisches Flair in Šibenik

Die Preise allerdings lassen uns umdenken. Ein Thema übrigens, das an vielen Orten in Kroatien eher zu den Ärgernissen zählt. Es ist ja nicht so, dass man sich nicht hin und wieder etwas gönnen könnte. Der Preis sollte allerdings der Leistung angemessen sein. Was aber mag auf einer Pizza für mehr als 20 Euro anderes drauf sein als auf solchen zu gewöhnlichen Kosten? Von anderen Gerichten für 30 oder 40 Euro aufwärts oder Getränken gar nicht zu sprechen.

Das sind absurde Preise und wir wundern uns nicht schlecht, wie viele Gäste jene Lokale dennoch beherbergen. Es handelt sich schließlich nicht um gehobenes Ambiente oder gar Sterneküche. Das sind Touristen- und 'Schickimicki'-Lokale, deren Preisvorstellungen sich auch nicht mit ihrer besonderen Lage erklären lassen, aber sie finden offenbar ihr Publikum.

Uns soll es recht sein, nicht weiter tragisch, Einkaufsmöglichkeiten gibt es ja genug und so bleibt es einfach bei der Selbstversorgung. Schade: Es war uns hier vollkommen entgangen, dass sich nur unweit des Busbahnhofes der Markt von Šibenik befindet. Das müssen wir ein anderes Mal nachholen.

SA: Wie schon in Primošten zuvor ist unser Aufenthalt bei Šibenik nicht nur dem Besuchen von Sehenswürdigkeiten geschuldet. Im Gegenteil der Campingplatz und die naturschöne Umgebung laden zum Verweilen ein und das haben wir uns für den Rest der Reise deutlicher auf die Fahnen geschrieben. Den Tag darauf lassen wir eher ruhig angehen und spazieren u.a. ausgiebig auf den weitläufgen Gelände umher. Allein hier gibt es einiges zu sehen und zu beobachten, so dass der Tag dennoch nicht langweilig wird.

SO: Unser Stellplatz hat Morgensonne, die wir auch am Sonntagmorgen erst einmal ausgiebig genießen. Auch heute gibt es keinen Grund zur Eile und so wird noch einige Zeit vertändelt bevor es schließlich später am Tag zu Fuß in den Ort Zablace geht, der eine kleine Wanderung Richtung Norden erfordert. Dort angekommen verweilen wir am ausgedehnten Badepier direkt neben dem Hafen. Später schließt sich ein Besuch in einer nahegelegenen Pizzeria an, ein ganz normales Lokal mit normalen Preisen, bevor die Wanderung uns zurück zum Platz führt.

(Fr bis So, Tage 22 bis 24: Šibenik)

Šibenik - Tisno

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Der Morgen beginnt mit einer seltenen Ansicht: Es haben gleich zwei Kreuzfahrtschiffe ihren Weg hierher gefunden. Eines liegt vor unserem Strand ein Stückchen weiter oben vor Anker und es gehen fortwährend Barkassen zum und vom Schiff. Das andere lässt sich bei der Weiterfahrt in Richtung Šibenik beobachten. Wir haben uns heute die Weiterfahrt zu unserem letzten Etappenzeiel dieser Reise vorgenommen: Die Insel Murter.

Nach dem Zusammenpacken und Auschecken geht es allerdings erst noch einmal erneut nach Zablace, wo vom vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiff ein reges Kommen und Gehen ganzer Busse mit Kreuzfahrtpassagieren durch die schmalen Gassen des Örtchens brandet. Wir fahrt dort nur durch und weiter zum unweit gelegenen natürlichen Kanal des Hl. Antons, den urzeitliche Kräfte des Flusses Krka unmittelbar vor Šibenik dort ins Gelände gefurcht haben.

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Bild 21. auch in Tisno war ein herrlicher Platz zu ergattern

Ein Wanderweg führt entlang des bewaldeten Gebiets von der einen Einfahrt des Kanals zur anderen. Die Wanderung am Ufer erlaubt die Beobachtung zahlreicher Schiffe und Boote unterwegs auf dem Kanal in beide Richtungen. Sogar das zweite Kreuzfahrtschiff ist hier durchgekommen und liegt inzwischen in Šibenik vertäut. Wir gehen nicht die gesamte Länge des Kanals, da wir heute noch weiter müssen und besuchen lieber auf der einen Seite noch das Fort des Hl. Nikolas, das über eine Holzbrücke über das Wasser zu erreichen ist. Es erweist sich allerdings als zur Zeit geschlossen so dass wir es nur von außen erleben können.

Schließlich geht es weiter nach Murter, wo wir an der Nordwestseite eine vielversprechende Lage auf einem kleineren Campingplatz anpeilen. Wie sich zeigt, verläuft der fragliche Platz entlang der Küstenstraße, die dort entlang führt. Straße und Stellplätze sind sehr end, dicht an dicht ist die Belegung, als wir den Weg entlangfahren. Für den Bulli wäre das Raumangebot zwar kein Problem, jedoch findet sich niemand an der Rezeption und auch unter der angegebenen Telefonnummer meldet sich niemand. Nach einigem Verweilen fahren wir wieder ab und suchen weiter.

Drei weitere Plätze, die wir auf dem Weg zurück anfahren, scheiden mit eher unvorteilhafter Lage oder Ausstattung aus, aber schließlich werden wir nahe Tisno am schmalen Übergang der Insel zum Festland fündig, wo am Ortsrand zwischen Tisno und dem Nachbarort Jezera ein sehr schöner Platz liegt. Die verbleibende Zeit verbringen wir auf einer geräumigen Parzelle an einer Meeresbucht mit Blick auf Tisno gegenüber.

Das wird am Abend mit dem Grillen von Hähnchenspießen gefeiert, die wir bei einem Einkaufsstopp unterwegs noch erwerben konnten.

(Mo, Tag 25, Šibenik - Zablace - Tisno)

Tisno

Auch hier scheint wieder herrlich die Morgensonne auf unseren Stellplatz, was wir ausgiebig nutzen, bevor es später auf eine Wanderung nach Tisno geht. Auf dem Weg war noch ein Besuch des Ladens auf dem Campingplatz vorgesehen, doch der ist für die Saison bereits geschlossen. Gegenüber des Campingplatzes ist zum Glück ein weitere Einkaufsmöglichkeit, die wir später probieren möchten. Der Campingplatz hat aber morgens einen kleinen Laden, der frisches Brot und frische Brötchen führt. Perfekt.

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Bild 22. die Brücke in Tisno verbindet Murter mit dem Festland

Hier führt die Uferpromenade direkt durch den Campingplatz und wir erkennen, dass der Weg auch direkt an unserem Stellplatz vorbei führt, was die zahlreichen Radfahrer und Fußgänger in beide Richtungen erklärt. So reihen wir uns ein und sind bald auf dem Weg nach Tisno die Küste entlang. Wie sicht zeigt, liegt der alte Ortskern auf der Rückseite einer Anhöhe an der einen Seite der Bucht, an deren Ufer wir entlanggehen. Wir sehen uns in den Gassen des Ortes einige Zeit um und verweilen schließlich auf einer Bank am Wasser. Der Uferweg erstreckt sich weiter die Küste entlang, was wir bei einer anderen Wanderung weiter zu erkunden planen.

Zurück von unserer Wanderung bot sich noch ein Bad im Meer an, mit dem wir den Abend einläuteten.

Tags darauf erklimmen wir nach einiger Gammelei am Vormittag besagte Anhöhe dieses Mal in Richtung des Nachbarortes Jezera. Der Fußweg ist ein deutliches Stück weiter und geht auf die andere Seite der Insel. Der Weg führt hinab zum Wasser und zu einem ausgedehnten Bootshafen, an dessen Uferpromenade wir entlangspazieren, bis wir am Ortsausgang wieder auf den Uferweg stoßen, der um den Südteil der Insel wieder in Richtung Tisno führt.

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Bild 23. der Badestrand mit Tisno gegenüber

Ein sehr schöner Wanderweg an lauschigen Badebuchten führt am Meer entlang, wo draußen wieder viele Segler ihre Jachten bewegen, herrliche Ausblicke auf die vorgelagteren Inseln inklusive. Schließlich gelangen wir nach Tisno zurück und an die Stelle, an der wir Tags zuvor umgekehrt waren und zuguterletzt wieder zum Campingplatz zurück. Eine famose Gegend und ebensolcher Wanderweg.

Donnerstag legen wir einen Strandtag ein, beobachten die zahlreichen Segler und Windsurfer in der Bucht und erledigen später noch einige Einkäufe, auch für die näher rückende Rückreise. Ein Spaziergang, bei dem wir in die entgegengesetzte Richtung dem Uferweg folgen, führt uns nahezu bis zu dem Campingplatz, den wir einige Tage zuvor weiter nördlich angesehen hatten. Auch hier wieder naturschöne Umgebung entlang des gesamten Weges mit malerischen Ausblicken aufs Meer und das gegenüberliegende Festland.

Freitag sind wir vollends im 'Ausklang-Modus' und verbringen einen gemächlichen Tag am Strand mit letzten Vorbereitungen für die Rückfahrt.

(Di bis Fr, Tage 26 bis 29, Tisno)

Tisno - Frankfurt

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Einen Wecker haben wir die letzten vier Wochen nicht benötigt aber heute meldet er sich schon vor Sonnenaufgang. Leise werden im ersten Morgengrauen letzte Handgriffe erledigt und zuletzt der Ablassplatz für Grauwasser besucht. Exakt bei Sonnenaufgang verlassen wir den Platz in Richtung Autobahn.

Von unserem Abfahrtsort empfiehlt sich dieses Mal die weiter östlich verlaufende Route über Zagreb, Maribor, Graz und Passau. Hier ist in Slowenien durchgängig Autobahn möglich. Keinerlei Störungen, die Fahrt verläuft glücklicherweise glatt wie selten, allein das Stück vor Nürnberg bis hinter Würzburg mit seinen fast durchgängigen Monsterbaustellen bleibt uns wieder nicht erspart. Immerhin ist auch hier zum Glück kein Stau aber mit schon rund 1.000 km in den Knochen zieht es sich nochmal gehörig.

Sonnenaufgang gegen Sieben Uhr bei Abfahrt von Tisno und nun der Sonnenuntergang bei Ankunft gegen Halb Acht Uhr Abends markieren eine erstaunlich reibungslose Rückfahrt, die uns erfreulich plangemäß wieder nachhause bringt.

(Sa, Tag 30: Murter - Frankfurt)

Schlussbemerkungen

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Unserer Fahrt durch Istrien nun eine Reise nach Dalmatien folgen zu lassen war die richtige Entscheidung. Kroatien hat sich erneut von seiner besten Seite gezeigt, wir konnten viele neue Orte kennenlernen. Die Fahrt durch Dalmatien hat die Eindrücke eines wunderbaren Reiseziels vertieft.

Vielleicht der einzige Aspekt mit Raum für Verbesserungen ist das Preisniveau, das mit Blick auf die betreffenden Angebote nicht immer verhältnismäßg erscheint. Gute Leistung und besondere Angebote dürfen durchaus ihren Preis haben, aber jeder sollte für sich aufmerksam prüfen, wieviel Wert den Dingen beizumessen ist.

Bei vielen Erlebnissen war es dennoch eine erholsame Reise, wozu auch der für uns ungewohnte, lange Zeitraum beitrug. Dieses Mal war meistenteils auch die Nachbarschaft nicht ganz so unruhig und es waren auch Gäste aus anderen Teilen Europas anzutreffen. Wenn auch die Beliebtheit des Reiseziels dauerhaft viele Gäste anzieht, hat sich nach den Sommerferien der Andrang verringert. Die unverhältnismäßig hohe Zahl unserer Landsleute beim letzten Mal war seinerzeit wohl der Feriensituation in Süddeutschland geschuldet.

Wenn auch die Reisepläne demnächst zur Abwechslung woanders hinführen hat sich Kroatien uns als exzellentes Reiseziel empfohlen.