Krieg

24. Februar 2022

 

foto Als Russ­land im Jahr 2014 die Krim be­setz­te, hat nie­mand ernst­haft an ei­nen so mas­si­ven An­griffs­krieg ge­dacht, wie Russ­land ihn heu­te ge­gen die U­kra­ine be­gon­nen hat.

Die di­plo­ma­ti­schen Ge­sprä­che, die die­ser Ka­tas­tro­phe vo­ran­ging­en, er­in­nern an die eng­li­sche Appease­ment-Po­li­tik Cham­ber­lains und den vor nicht all­zu­lang­er Zeit ge­lau­fe­nen Film über Win­ston Chur­chill und sei­ne da­ma­lige Rolle.

"Die dunkelste Stunde". Allein der Titel des Films gibt bereits die Stimmung wieder, die uns anläßlich der aktuellen Ereignisse erfasst. Mit dem Unterschied, dass die Menschen in der Ukraine sich des Angriffs erwehren müssen und nicht England. Aber wer weiß, in welche Zukunft uns diese Handlungen stürzen werden?

Mit Blick auf die Verhandlungen im Vorfeld dieses Krieges ist man geneigt zu fragen, ob denn der Ausruf Churchills, in besagtem Film an Chamberlain als Absage an weitere Verhandlungen gerichtet, nicht auch den diplomatischen Bemühungen im hier und jetzt hätte gelten müssen:

"Wieviele Diktatoren müssen wir noch umwerben, beschwichtigen, mit immensen Vorrechten versehen bevor wir es begreifen: Man kann mit einem Tiger nicht vernünftig reden mit dem Kopf in seinem Maul".

Mit der heutigen Rede Putins zur Kriegserklärung an die Ukraine ist einmal mehr die traurige Gewissheit: Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.

Zuallererst für die Menschen in der Ukraine, aber letztlich für Europa und die Welt ist der 24. Februar 2022 zum unheilvollen Datum geworden. Diese als undenkbar angesehene Entwicklung war tatsächlich schon die ganze Zeit ein Leitgedanke Putins.

Sei der Ursprung dieser Haltung womöglich pathologisch oder auch nicht, sie ist im allerhöchsten Maße alarmierend angesichts des ungeheuerlichen Ausmaßes der Ambitionen, die hier zutage treten.





 

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