Fokus

20. April 2022

 

foto Zwischenzeitlich fehlte mir länger der Zugang zur eigenen Fotografie. Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie hatten daran einen großen Anteil. Aber nicht nur. Es war so ähnlich wie vielleicht eine Schreibblockade, nur mit Bildern. Gelegentlich braucht es wohl ein wenig Zeit, um kreative Batterien wieder aufzuladen und herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll.

Wie zuletzt hier zu lesen ist, waren wir zudem wieder unterwegs. Reisen sind auch immer eine gute Gelegenheit zum Bilder machen. Allerdings schwierig, beides unter einen Hut zu bringen, denn man ist ja eigentlich auf das Unterwegssein fokussiert. Das Fotografieren ist da eher ein Störfaktor, besonders, wenn, wie sonst auch, Bilder entstehen sollen, die nicht einfach so dahingeknipst sind. Seit dem vergangenen Jahr hat sich dann noch unsere Art des Reisens geändert und es musste erst einmal ein Modus gefunden werden, in dem das Fotografieren dabei gut gelingt.

Es ereignen sich ja eigentlich immer irgendwelche besonderen Momente. Nicht im Sinne von spektakulär, bombastisch oder so. Nur irgendwie besonders und sei es eben nur in nicht näher bezeichenbarer Weise aus der eigenen Wahrnehmung heraus. Entscheidend für Bilder ist neben anderen Faktoren, ob man eine Kamera dabei hat, um besondere Momente festhalten zu können.

Wenn sich die eigene Art zu fotografieren auch auf einer Reise anwenden lässt, entsteht ein doppelter Effekt. Es lassen sich Teile der Reiseerlebnisse dokumentieren und zugleich entstehen auch unterwegs Bilder, die der eigenen Sichtweise und dem eigenen Anspruch an die Fotografie entsprechen.

Vielleicht ist das ja ein wesentlicher Teil der Antwort auf die Frage, warum wir fotografieren. Es ist der stetige Versuch, Wahrnehmung und Bild bestmöglich in Einklang zu bringen, ähnlich dem Doppelbild, das beim Fokussieren möglichst genau übereinander gebracht werden will. Im Idealfall zeigt und bestätigt das Bild die eigene Sichtweise.





 

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