Audiophil

30. Dezember 2022

 

foto Kaum war die Weihnachtszeit gekommen, war sie auch schon wieder vorüber. Schön, mal wieder die Familie zu treffen, gemeinsam zu kochen, Weihnachten zu feiern, beisammen zu sein, gute Unterhaltungen, usw.

Aber es war auch kaum Zeit und Muße für andere Dinge. Erst jetzt während der paar Tage 'zwischen den Jahren' gab es mal etwas Luft, bevor nun das Jahr wirklich vorübergeht.

Aber auch nicht so richtig: Die Heimelektronik erforderte einige Umbaumaßnahmen von denen nicht alle so geplant waren. Das fing eigentlich schon vor einiger Zeit an, als unser Audio-Verstärker kaputt ging.

Ich hatte zur Überbrückung die Lautsprecher aus 'meinem' Zimmer ins Wohnzimmer verfrachtet und somit schon länger nicht mehr für mich Musik hören können. Nun war es endlich so weit, um für das Wohnzimmer eine neue Audiolösung zu beschaffen. Bei Teufel wurde ich nach einiger Suche schließlich mit einer gut klingenden Lösung für nicht so großes Geld fündig.

Ich hatte kurz vor Weihnachten bestellt und gar nicht mit einer so schnellen Lieferung gerechnet, aber genau am 24.12. waren dann eine Soundbar und eine Bassbox plötzlich und unverhofft schon da. Die Übergangslösung konnte 'zurückgebaut' werden und so erklang dieses Jahr die übliche Weihnachtsmusik schon in ungeahnter Qualität.

Nach den Feiertagen erfolgte dann der Rückbau/Aufbau der bisher verwendeten Lautsprecher. Typisch: Kaum war alles wieder an seinem Platz, versagte der Raspberry Pi, der mir als Mediazuspieler dient, seinen Dienst. Das System auf der SD-Karte hatte den Geist aufgegeben und musste neu aufgesetzt werden. Das allein kostet schon einige Zeit, aber als der Raspi wieder läuft, funktioniert die Mediawiedergabe nicht mehr.

Erst nach einigem Herumsuchen zeigt sich, dass das seit jeher als Mediaplayer genutzte Programm omxplayer auf dem Raspi nicht mehr zu finden ist. Es war sonst immer standardmäßig als Teil des Raspbian-Systems mit an Bord, lässt sich aber nun noch nicht einmal mehr von Hand nachinstallieren. Weitere Recherchen zeigen in der Beschreibung des Programmes auf Github schließlich, dass es aus mehreren Gründen nicht mehr eingesetzt werden kann.

Ungünstig, dass dies so unvermittelt kommt. Sonst haben derlei Schritte mehr Vorlauf und erlauben mehr Zeit, um einen Ersatz zu finden.

Seit es den Raspberry Pi gibt, war der omxplayer die Grundlage für dessen Mediaplayer-Funktionen. Auch die Dokumentation beschreibt das Programm noch so, als wäre es weiterhin der Standard. Kein Hinweis auf eine baldige Ablösung und doch ist es bspw. in der Light-Version des Raspberry Pi OS (64-bit) nicht mehr da, auch nicht mehr nachinstallierbar. Und auch meine eigenen Programme Tango und Calypso beruhen auf der Nutzung des omxplayer, es musste dringend ein Ersatz gefunden werden.

Schon länger hatte ich an Calypso nichts mehr gemacht, es tat eben schon lange einfach was es soll. Nun holte ich den Code erstmal aus dem Repository und stellte fest, dass ich für die aktuelle Version schon so eine Ahnung gehabt haben musste, denn die Bedienung des omxplayer verläuft programmintern über eine eigens eingezogene generische Schnittstelle. Ich hatte gegen die Schnittstelle auch bereits eine Implementierung begonnen, die neben dem omxplayer auch den VideoLAN Player VLC nutzt.

Die Implementierung für VLC musste also nur noch vervollständigt werden. Immer noch besser, als ganz bei Null beginnen zu müssen. So ist also heute schnell eine neue Fassung von Calypso entstanden und ab sofort erhältlich. Abgesehen von ein paar kleinen Ergänzugen, die später folgen sind dem Video- und Musikgenuss dank der Nutzung von VLC erst einmal keine Grenzen mehr gesetzt.

Unterdessen ist das Wetter inzwischen ganz dem Klimawandel treu und zu Silvester ebenso ungewöhnlich warm wie regnerisch. Also warum es nicht in Sachen Mode den Leuten auf dem Foto gleichtun. Das Neue Jahr in kurzen Hosen und T-Shirt einzuläuten wäre doch mal etwas Neues.

Guten Rutsch!





 

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