Wahre Pracht

21. April 2024

 

foto Es war hier im Journal schon Thema: Eine Fotografie möchte auf Papier angesehen werden. Sie ist das wahre Ergebnis des Bildermachens und möchte als eigenständiges Werk in der realen Welt existieren.

Fotografien nur auf dem Bildschirm zu betrachten lässt die Bilder irgendwo in der virtuellen Welt eingesperrt verschwinden. Ein Foto auf Papier fügt Haptik und dingliche Anmutung hinzu, von der nicht künstlich hintergrundbeleuchteten Wirkung der Aufnahme in natürlichem Licht ganz zu schweigen.

Dabei müssen weder gleich Drucke in Museumsqualität herauskommen noch Riesenformate entstehen, die meterweiten Abstand des Betrachters erfordern. Gelegentliche Abzüge einzelner Bilder in Postkartengröße tun es auch und ergeben nach und nach einen Fundus an Kleinodien, die gern aus der Schublade oder dem Regal geholt werden, wann immer der Sinn danach steht. 

Eine wichtige Voraussetzung ist, die Fotografie als Vorstufe zu ihrer Papierversion bereits so hinzubekommen, dass Abzug und Digitalkopie sich im Ergebnis auch entsprechen. Das Anfertigen einer dem Original vom Negativ oder Diapositiv entsprechenden Digitalkopie ist bereits eine Wissenschaft für sich. Weiteren Aufwand erfordert es, dieses Ergebnis möglichst so zu Papier zu bringen, wie das Negativ es vorgibt.

Aber die Schwierigkeit lohnt sich. Bis dereinst einmal die Zeit vielleicht eine eigene Beschäftigung mit diesen Fertigkeiten zulässt, müssen hin und wieder andere Experten bemüht werden. Versuche zeigen: Sehr gute Ergebnisse erreicht das On Film Lab, von wo bereits die Entwicklung und der Scan stammen. Nicht ganz so gut schneidet nach meiner Erfahrung Whitewall ab und ist auch teurer. Preiswertere, solide Ergebnisse liefert ansonsten beispielsweise Saal Digital.

Papierbilder sind für die Vollständigkeit des Prozesses essenziell. Fotografien sollten keinen Computer oder Monitor erfordern, um angesehen werden zu können. Die Produktion von Bildern auf Papier ist dafür unerlässlich und sei es nur gelegentlich in Postkartenformat.





 

Copyright © Ulrich Hilger, alle Rechte vorbehalten.